Lackieren von Gebrauchtteilen !
Vor dem Lackieren sollte man gebrauchte Teile auf Beschädigungen wie Rost,
Beulen, Kratzer achten. Sind diese zu stark oder
über den größten Teil der Fläche verteilt empfiehlt es sich das Teil ganz zu
Grundieren und zu Füllern. In diesem Fall nach
der Anleitung "Lackieren von Neuteilen" vorgehen. Die Arbeitsschritte sind
in diesem Fall die Gleichen.
Hat das Teil nur geringe Beschädigungen oder es ist nur auf einem Teil der
Fläche begrenzt geht man wie folgt vor.
Das Teil gründlich reinigen und mit Silikonentferner von Wachs,
Politurrückstände und Fett befreien. Ist das erfolgt
schleift man den alten Lack mit 600er Wasserschleifpapier an, so das keine
glänzenden Stellen mehr zu sehen sind.
Rost mit Flex oder Drahtigel entfernen. Stellen die gespachtelt werden zur
besseren Haftung mit 120er Sandpapier anrauhen.
Beim Spachtel anrühren nicht zuviel Härter hinzugeben, daß verkürzt nur Eure
Verarbeitungszeit und man hat schnell Riefen
in den Spachtel gezogen, welche dann wieder verspachtelt werden müssen!
Spachtel einmal zur Längsrichtung und einmal zur Querrichtung der
Beschädigung oder Beule aufziehen. Zur besseren Kontrolle
die gespachtelten Stellen nach Durchtrocknung mit Mattschwarz leicht
anhauchen. Mit 150er Sandpapier und einem Schleifklotz
nur die Spachtelstellen verschleifen. Sollten noch Unebenheiten oder Riefen
vorhanden sein den Arbeitsschritt wiederholen.
Ist alles schön glatt und eben, das Teil mit Wasser und Schwamm reinigen,
mit einem Tuch trocken reiben und zur Sicherheit
noch mal mit Silikonentferner abwischen. Grundierung einmal dünn nur auf die
durchgeschliffenen Stellen auftragen !!!
Nach ca. 20 min. alle grundierten und gespachtelten Stellen 3x anfüllern.
Nicht das komplette Teil füllern - das ist nur
Materialverschwendung und erschwert Euch später beim Schleifen nur die
Arbeit. Das ganze jetzt am besten über Nacht schön
durchtrocknen lassen und wieder mit Mattschwarz leicht anhauchen.
Gefüllertes Teil wird mit 600er bei Unilack oder mit
800er Wasserschleifpapier bei Met.Lack komplett ordentlich verschliffen -
das Durchschleifen von Kanten möglichst vermeiden,
weil sonst eine Kantenflucht der Farbe enstehen kann. Jetzt dürftet Ihr kein
Farbnebel vom Füller mehr sehen und ein schön
geschecktes Teil vor Euch liegen haben. Alles schön mit reichlich Wasser und
Schwamm säubern und vor dem Lackieren mit
Silikonentferner abwischen. Jetzt das Teil nach Möglichkeit nicht mehr
anfassen. Auch wenn das schwerer ist - die Teile
wegen herumfliegenden Staub leicht schräg stehend lackieren. Mücken und
andere Fluggeräte mögen liegende frischlackierte
Flächen.
Unilacke:
Farbe in drei Schichten nacheinander im Kreuzgang und einer Ablüftzeit von
ca.10 min auftragen. Fertig.
Met.-Lacke:
Basisfarbe in zwei Schichten auftragen. Nicht zu dick, da sich sonst der
Farbton verfälschen kann.
Ablüftzeit der Basisfarbe beträgt ca.5 min.
Ist die Basisfarbe aufgetragen ca. 15 - 20 min. warten.
Klarlack in drei Schichten nacheinander im Kreuzgang und einer Ablüftzeit
von ca.10 min auftragen. Fertig.
Bei Nasen nicht versuchen mit einem Pinsel oder was auch immer die wieder
hochzuziehen bzw. zu verstreichen.
Dies gelingt in den seltesten Fällen und sieht Müll aus.
Sollten doch welche gelaufen sein werden diese nach Durchtrocknung mit
2000er Wasserschleifpapier geschlichtet
und wieder hochpoliert. Genauso werden auch Staubkörnchen beseitigt.
Ich bin hier bewußt nicht auf das Mischungsverhältnis von Farbe und Härter
eingegangen, da dies von Lackhersteller zu
Lackhersteller unterschiedlich ist. Dies ist beim Kauf zu erfragen. Manche
Lackhersteller wie zum Bsp. Glasurit bieten
unterschiedliche Härter an ( kurz, mittel und lang ). Den kurzen kann ich
nur Profis empfehlen. Ihr seid am besten mit
dem mittleren Härter bedient, da ist die Verarbeitung am unkompliziertesten.
Thx @
mariogt18